«Als ich von der ‚Stadt der Atheisten‘ hörte, sagte mein Herz, dass ich dorthin muss»

Partnergemeinde in Rumänien

«Eines Tages, als ich ein Mädchen im Teenageralter taufte, kam ihre Mutter schreiend und fluchend in die Kirche gerannt, sie hatte ein Messer in ihrer Hand.»

erzählt der Pastor einer evangelischen Gemeinde. «Während sie immer näher kam und versuchte, mich mit dem Messer zu verletzen, war ich von einer unbeschreiblichen Ruhe und Gelassenheit erfüllt. Ich legte meinen Arm um sie, auch dann noch, als sie mich weiter mit dem Messer bedrohte, und wir gingen zusammen aus der Kirche, um miteinander zu reden. Heute treffe ich die Frau ab und zu und helfe ihr von Zeit zu Zeit mit Dingen aus, die sie braucht».

Timotei Stanea ist Pastor und hat in der Stadt Victoria in Rumänien eine Gemeinde gegründet. Victoria war als die «Stadt der Atheisten» bekannt, ein Ort, an dem alle Religionen, sogar die orthodoxe Kirche, während der Zeit des Kommunismus verboten waren.

«Als ich von dieser Stadt der Atheisten hörte, sagte mir mein Herz, dass ich dorthin gehen musste», erzählt Pastor Timotei. «Ich wollte unbedingt, dass die Menschen in dieser Stadt Gott kennenlernen – das ist bis heute meine Motivation.»

Timotei zog nach Victoria und begann, aus dem Nichts eine evangelische Gemeinde aufzubauen. Es war eine riesige Herausforderung, das Evangelium in einer Stadt zu verkünden, in der der Atheismus so tief verwurzelt war.

«Es gab keine Ehrfurcht vor Gott, kein Wissen über ihn. Ich wurde oft und auf vielen Ebenen schikaniert und verfolgt. Als ich begann, Bibeln zu verteilen, verbrannten die Menschen sie vor meinen Augen», erläutert er. Timoteis starker Glaube und sein Herz für die Verlorenen, insbesondere die Kinder, trieben ihn an.

Timoteis Vater starb, als er noch sehr jung war, seine Mutter, als er 11 Jahre alt war. «Ich war wütend auf Gott, dass er zuliess, dass mir so etwas geschah», so Timotei. «Doch jetzt, im Rückblick, ist mir klar, dass der Herr mich auf all das vorbereiten wollte, was mir in Victoria widerfahren würde, damit ich in der Lage wäre, die Bedürfnisse der Kinder besser zu verstehen.»

Ich weiss, wie es ist, als Kind zu leiden, wenn man arm ist, nichts besitzt und wenn die Seele schmerzt.

Vor zehn Jahren hat Pastor Timotei als Reaktion auf die Armut in der Stadt im Rahmen einer Partnerschaft mit Pro Adelphos in der Kirche einen Mittagstisch eröffnet. Der Mittagstisch hat sich zu einem Betreuungsprojekt für Schulkinder entwickelt, das 35 bedürftige Kinder unterstützt. Timotei meint: «Ohne die Unterstützung von Pro Adelphos wären wir nicht hier.»

«Ich weiss, wie es ist, als Kind zu leiden, wenn man arm und verwirrt ist, nichts besitzt, Kummer hat und wenn die Seele schmerzt. Ich weiss, wie es ist, wenn man Ermutigung braucht. Deshalb werde ich niemals aufhören, die Kinder in dieser Stadt zu unterstützten, und ihnen die Frohe Botschaft Jesu Christi mitzuteilen.»

170

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