Neue Hoffnung in einer dunklen Zeit
Erschöpft kauert Yulia am Strassenrand irgendwo in der kleinen ukrainischen Stadt Kramatorsk. In ihrer linken Hand hält sie ihre kleine Tochter, die bitterlich weint. Mit der rechten Hand umklammert sie einen alten Koffer, der bis zum Bersten mit dem nötigsten Hab und Gut gefüllt ist. Yulia muss hier weg. Denn der russische Angriffskrieg ist nach wie vor in vollem Gange. Immer wieder treffen Raketen die Stadt. Es ist nicht möglich, hier zu überleben
Wehmütig und mit Tränen in den Augen blickt Yulia auf das Haus, das viele Jahre lang ihr eigenes war. Sie fragt sich, ob sie es jemals wiedersehen wird. Die nahe gelegene Schule liegt in Schutt und Asche und weite Teile der umliegenden Gebäude und Infrastruktur sind zerstört. Jede körperliche Bewegung bereitet ihr Mühe, denn sie ist im sechsten Monat schwanger. Doch auch die Ärzte und Geburtshelfer haben die Stadt verlassen. Sie muss hier weg, von dem Ort, der Gefahr für ihr Leib und Leben bedeutet. Sehnlichst wartet sie auf den Fahrer, der sie gleich an einen sicheren Ort bringen wird. Mit Tränen in den Augen verabschiedet sie sich von ihrem Mann, der bleiben muss, da er als Fahrer für das Militär verpflichtet wurde. Es wird die letzte Begegnung für viele Monate sein.
Eine von 3,7 Millionen Vertriebenen
Yulia und ihre Tochter werden nach Sarny in die sichere Westukraine gebracht. Dort steht für sie ein neues Zuhause bereit. Ermöglicht wurde dies durch die wertvolle Hilfe der Pro Adelphos-Mitarbeiter, die Kontakt zu einem Hausbesitzer haben, der ins Ausland möchte und daher sein Haus für Vertriebene zur Verfügung stellt. Hier fühlt sich Yulia sicher, die Kriegsfront ist jetzt weit weg.
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Magazin 12/24