Unerschütterliche Hoffnung trotz grosser Armut
«Es war so schrecklich, Zeiten zu erleben, in denen wir kein Geld für Medikamente für unsere Kinder hatten. Ich hasste es, meine Frau weinen zu sehen und den Kindern zu erklären, warum andere Kinder Spielzeug und neue Kleidung haben, sie aber nicht.» (Roman Trofymchuk)
Trüber Nebel liegt schwer auf den Feldern. Die Sonne spiegelt sich in den löchrigen Wellblechdächern der kleinen Hütten, die einsam am Strassenrand liegen und von wildem Gestrüpp umringt werden. Es ist es sehr still in dem kleinen Dorf in der Westukraine. Die meisten Häuser stehen verlassen und verfallen zusehends. Viele der ursprünglich hier lebenden Bewohner sind geflohen. Die, die geblieben sind, fühlen sich allein gelassen. Der anhaltende Krieg hat die Menschen apathisch und müde gemacht. Die Infrastruktur ist komplett zerstört. Es fehlt an allem, was zum täglichen Leben benötigt wird. Die Familien leiden in ihren baufälligen Hütten an Hunger, Kälte und Krankheit.
Eine von ihnen ist Familie Trofymchuk. Der 51-jährige Roman lebt mit seiner Frau Iryna, 41 und den Kindern in einem alten Haus am Rande eines weitläufigen Feldes, das sie bewirtschaften. Sie sind Landwirte und harte Arbeit gewohnt. Jeden Tag stehen sie um fünf Uhr morgens auf und arbeiten bis spät in den Abend hinein. Sie arbeiten sehr hart, bereits vor dem Krieg gab es viel zu tun.
Die tägliche Unsicherheit, Raketenangriffe und der Tod von Angehörigen haben die Situation verschärft. Die Preise für Geräte, Futtermittel, Treibstoff und andere Dinge, die sie für ihre Arbeit dringend benötigen, steigen. Die Trofymchuks schaffen es nur mit Mühe, ihre Familie zu ernähren und Windeln für ihr jüngstes Kind zu kaufen. Iryna betet inbrünstig, dass keines ihrer Kinder krank wird und ins Krankenhaus muss, weil ihnen das Geld fehlt. Sie werden mit jedem Tag immer ärmer.
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Magazin 09/24